Aachen, 18. November 2024 – Das Aachener Start-up IonKraft GmbH, eine Ausgründung der RWTH Aachen, hat erfolgreich eine erste Finanzierungsrunde in Höhe von 3,5 Millionen Euro abgeschlossen, angeführt von M Ventures (strategischer Investitionsfonds von Merck) und dem TechVision Fonds (TVF), unterstützt durch den High-Tech Gründerfonds (HTGF). IonKraft entwickelt innovative, plasmabasierte Barrierebeschichtungen, die nicht recycelbare Barrierelösungen ersetzen und eine vollständig kreislauffähige Wirtschaft in der Verpackungsindustrie ermöglichen. Das Kapital wird für die Markteinführung und die Skalierung der Produktion eingesetzt.
„Diese Finanzierungsrunde ist ein entscheidender Schritt, um die Markteinführung unserer Technologie zu unterstützen und unsere Kapazitäten für zukünftiges Wachstum auszubauen“, erklärt Benedikt Heuer, Mitgründer von IonKraft. „Wir freuen uns, eine starke Gruppe von Investoren an Bord zu haben, die unsere Vision einer nachhaltigen Verpackungswirtschaft teilen.“
Von der Forschung zur Innovation
IonKraft wurde 2021 von Dr. Montgomery Jaritz und Benedikt Heuer gegründet und entwickelt plasmabasierte Barrierebeschichtungen, die nicht recycelbare Barrierelösungen ersetzen und so die Kreislaufwirtschaft in der Verpackungsindustrie fördern. Diese patentierte Technologie, entwickelt von Dr. Jaritz während seiner Tätigkeit am Institut für Kunststoffverarbeitung, bietet eine Barrierewirkung, die vergleichbar mit der von Glas, dabei aber chemisch resistent und vollständig recycelbar ist. Verpackungshersteller können so millionenfach nicht recycelbare, mehrschichtige oder PFAS-haltige (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) Verpackungen durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen. Die Beschichtungen bieten außerdem ausreichenden Schutz, sodass recycelte Materialien für empfindliche Produkte, Lebensmittel oder Kosmetika eingesetzt werden können.
„IonKraft bietet eine marktreife Technologie, die einfach in bestehende Produktionslinien integriert werden kann und die Kreislaufwirtschaft in einem bislang wenig fokussierten Bereich entscheidend voranbringen kann“, sagt Björn Lang, Partner bei TVF Management.
Wichtige Meilensteine und Markteinführung
Durch das EXIST-Forschungstransferprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert, hat das IonKraft-Team seine Maschinentechnologie für verschiedene Verpackungsformate entwickelt und in Kooperation mit Industriepartnern breit validiert. 2023 erhielt IonKraft eine Förderung durch den EIC Accelerator der Europäischen Union, wodurch das Unternehmen eine industrielle Anlage entwickeln und die Markteinführung vorbereiten konnte. Die erste Beschichtungsanlage wird bis Ende des Jahres beim Kunden in Betrieb gehen, und die ersten Produkte mit IonKraft-Beschichtungen sind für 2025 geplant.
Nils Lang, Investment Manager beim HTGF, ergänzt: „Wir freuen uns, IonKraft bei seiner Markteinführung und Expansion zu unterstützen. Die Lösung von IonKraft trifft auf eine starke Marktnachfrage und ist auf die aktuelle Dynamik des Wandels ausgerichtet. Mit einem hervorragenden Team und einer beeindruckenden Erfolgsbilanz ist IonKraft für alle zukünftigen Herausforderungen gut aufgestellt.“
Auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft für Verpackungen
IonKrafts Mission ist es, die globale Verpackungsindustrie hin zu einer Kreislaufwirtschaft zu transformieren. Das Unternehmen strebt an, einen neuen Industriestandard für Barriereverpackungen zu setzen, indem es nicht recycelbare Materialien eliminiert und eine umweltfreundliche Alternative bietet. In den vergangenen zwei Jahren hat IonKraft die Wirksamkeit seiner Beschichtung für verschiedene Anwendungen mit Industriepartnern erfolgreich validiert. Dies ermöglicht es Herstellern, vollständig recycelbare Produkte zu produzieren und gleichzeitig ihre Umweltbelastung und ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Mit der zusätzlichen Finanzierung plant IonKraft, sein Team zu erweitern und die Produktion von Beschichtungsmaschinen zu steigern.
Owen Lozman, Geschäftsführer von M Ventures, teilt mit: „IonKrafts innovative Beschichtung ist aus mehreren Gründen attraktiv: Sie bietet eine Alternative zu PFAS, die zunehmend reguliert werden, sowie zu Glas, das leicht zerbricht oder eine zusätzliche Verpackung erfordert. Außerdem hat die Beschichtung das Potenzial, den Anteil recycelter Materialien in zukünftigen Kunststoffverpackungslösungen zu maximieren.“